Wie überstehst du den Dezember?
Gestern, als ich diese Karte für meine Londoner Cousine kaufte, holten mich zwei verschiedene Gefühle ein. Einerseits Vorfreude auf die Weihnachtszeit. Andererseits Hilflosigkeit angesichts der Lawine an Aufgaben, Stress, Kosten und diesen grauenhaften Discounter-Lebkuchen, die die lieben Verwandten immer servieren.
Und die Festtagsvorbereitungen sind nur das eine (darunter fallen u.a.: Geschenke für vier immer anspruchsvoller werdende Kinder kaufen, Adventskalender und -kranz besorgen, Nikolausschuhe befüllen, einen Teenager-Geburtstag vorbereiten und, für das richtig heimelige Tradwife-Feeling: zwischendurch noch ein paar Bleche Zimtsterne und Vanillekipferl backen.)
Hinzu kommen ein kaputter Staubsauger, meine plötzlich zu dampfen anfangende Schreibtischlampe, die Kinderzimmer-Renovierung und jede Menge bürokratischer Kram.
Außerdem lenkt mich der Black Friday grade ab wie ein argentinischer Stripper - bei den ganzen Verführungen muss ich mich zusammenreißen, nicht mit Scheinen um mich zu werfen.
Ach ja, Geld muss auch noch verdient werden.
Hinzu kommt noch: die Weltlage.
Ächz.
Ich fühle mich wie in diesem Song, der jeden Morgen aus dem Radio dudelt (wenn nicht grade die aggressiv-fröhlichen Stimmen der Energy-Moderatoren an meinen Nerven sägen - aber anders kriege ich die Kinder nicht geweckt).
I LOSE CONTROL!!!
Wenn der Kontrollverlust nur immer so groovy klingen würde…
Gerade in etwas angespannten Lebenslagen lese ich gern Oliver Burkemann. Der langjährige Guardian-Kolumnist und Autor von 4000 Wochen und Meditations for Mortals schreibt eloquent und mit angenehmer Distanz aus der Self-Help-Welt - wollte man sein Oeuvre auf einen Satz zurren, so wäre es: Embrace the imperfection.
Dazu passt wiederum dieser Song:
Das also wird wohl die Devise des Dezember: Ich versuch gar nicht erst, Herrin der Lage zu werden. Alle Aufgaben kann ich eh nicht erledigen, also werde ich öfter mal die Füße hochlegen. Rainbow und Blues hören. Und mich erst dann vom Sofa erheben, wenn der Adventskranz brennt.
Und jetzt würde ich gerne wissen: Wie und wo feierst du, wenn überhaupt? Freust du dich, oder bedrückt dich die Weihnachtszeit vielleicht auch? Hast du Tipps gegen den Feiertagsstress oder ein geiles Rezept oder das allerbeste Weihnachtslied?
Also, hit reply, I would love some input/feedback/community feeling🧡
xx Judith